Ja es gibt sie leider auch in Thailand. Vor allem in Bangkok kann es vorkommen dass Sie teilweise auf entsetzlich verstümmelte Menschen stossen. Während eines abendlichen Ausfluges an der Sukhumvit in Bangkok mit einem Schweizer Freund bin ich beinahe mal über einen am Boden vor sich herrobbenden Thai gestolpert.
Dem Mann haben beide Beine sowie ein Arm gefehlt. An der Phahon Yotin Road in Bangkok wo ich sieben Monate gewohnt habe gab es einen Bettler der aussah wie das Opfer eines Napalm Anschlags und ich erinnere mich dass ich zutiefst davon schockiert war.
Selbst in Pattaya gibt es Bettler. Die Frage ist nur, sollten Sie hartnäckig oder hartherzig reagieren oder sollten Sie ein paar Baht locker machen?
Als Tourist wird es Ihnen wahrscheinlich nicht viel ausmachen dem Bettler oder der Bettlerin ein paar Baht zu geben. Vielleicht auch nur um ein paar Ihnen lästige Baht Münzen loszuwerden. Wenn man hier lebt wie ich dann ist das allerdings ein bisschen anders.
Ich bin eigentlich überhaupt kein hartherziger Mensch und ich habe auch schon offensichtlich Behinderten Bettlern etwas gegeben. Aber damit kommen wir genau auf den Punkt.
Warum sollten Sie jemandem der offensichtlich weder an einer physischen noch an einer geistigen Behinderung leidet Geld geben?
Lassen Sie sich auch nicht durch die Demutsgesten beeindrucken. Manche gehen auf die Knie vor Ihnen und falten die Hände zu einem traditionellen Wai der nicht selten auf Stirnhöhe geht. ( Ein Wai dieser Art mag dem König von Thailand gebühren aber nicht einem ausländischen Touristen)
Für mich persönlich am schlimmsten sind die Frauen die mit Babies im Huckepack auf Betteltour gehen. Auch diese leiden offensichtlich keinen wirklichen Mangel. Und da Babies bekanntlich schnell wachsen werden Sie auch in einem Rotationssystem immer wieder ausgetauscht.
Kindern sollten Sie grundsätzlich nichts geben. Kinder bis 12 Jahre gehören ohnehin nach Hause und nicht auf die Strasse. Schon gar nicht abends. In Kambodscha ist es besonders schlimm mit der Kinder Bettelei.
Manche Bettler in Thailand sind ähnlich organisiert wie in einer klassischen Drückerkolonne. Sie geben Ihre Einnahmen ab und erhalten dafür Essen Unterkunft und Kleidung.
Mein positivstes Erlebnis mit einer Bettlerin war mit einer Dame in Pattaya die nur noch ein Bein hatte und sich nur mit Hilfe von Krücken fortbewegen konnte.Ich habe ihr 20 Baht gegeben und sie hat mich nie mehr wieder angebettelt.
Wenn Sie nichts geben möchten dann reagieren Sie einfach nicht auf den Bettler. Ignorieren Sie ihn. Er wird dann nach einer Weile von selber gehen. Vermeiden Sie es unbedingt harsch zu werden. Auch wenn es noch nerven kann. Schnauzen Sie den Bettler nicht an.
Wenn Sie ein bisschen Thai sprechen dann reicht es in der Regel wenn Sie ihm höflich aber bestimmt sagen „May Au Kap“. Sagen Sie auf keinen Fall „Bay Lööy“ was soviel heisst wie „Fuck Off“ oder auf gut Deutsch „Hau endlich ab“.
Es liegt natürlich an Ihnen. Mir persönlich ist klar dass ich damit ein kontroverses Thema anschneide. Aber wenn Sie schon zu viele Thai Baht Münzen haben dann spendieren Sie es lieber einem Buddha Mönch morgen so gegen 06:00 wenn die Mönche ihr Frühstück zusammen sammeln. Dafür ist Ihnen wenigstens der Segen des Mönches sicher wenn der Betrag mindestens 20 Baht ist.
Selbst eine 7/11 oder auch eine Family Mart Filliale wird sich freuen wenn Sie Kleingeld für sie zum einwechseln haben. Kleingeld bekommen Sie normalerweise nicht einmal auf den Banken.